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Geschichte

Leopoldshagener Dorf und Kirchengeschichte unter König Friedrich II. von Preußen (1)

 

Etwa im Jahre 1746 wurde der Beschluss gefasst, im großen Eichenwald im Anklamer Stadteigentum zwei Bauernsiedlungen anzulegen, die später Leopoldshagen  und Kalkstein genannt wurden (1).

 

Der entsprechende Erlass des Königs vom 7. Januar 1747 lautete:

„Demnach S. K. Majestät Allergnädigst resolviret, die wüsten und mit Holz bewachsenen Oderbrüche bei Stettin … in Pommern urbar zu machen und solche zu dem Ende an Privatpersonen, auch ganze Communen als Entrepreneurs zu 1,2 bis 3 Tausend Morgen nach eines jeden Convenienz und Vermögen gegen 10,12,15 oder mehreren Freijahren erb- und eigentümlich auf Kind- und Kindeskinder mittelst geschlossener und von S. K. Majestät höchstselbst confirmirter Contrakte nicht allein zu überlassen, sondern dieselben auch von der Werb- und Enrollierung zu befreien und ihnen noch andere Gerechtigkeiten, als Mühlen anzulegen, auch Bier zu brauen und solches zu verschenken (2), Allergnädigst accordieren; so wird dieses zu jedermanns Wissenschaft bekannt gemacht und können diejenigen, sowohl Ein- und Ausländer, als auch solche Leute, welche wegen der Enrollierung und anderer Ursachen halber 6 Jahre lang außer Landes gewesen und die Lust haben, auf der gleichen avantgeusen Art sich hierselbst wieder niederzulassen, sich bei der Königlich Preußischen Kriegs- und Domänenkammer zu Stettin melden, da dann mit ihnen alles verabredet, geschlossen und ihnen die Örter nach Gefallen angewiesen werden sollen“ (3).

 

Auf der Grundlage dieser königlichen Verordnung wurden die Pläne für die neuen Dörfer erarbeitet. Der Landbaumeister K n ü p p e l fertigte einen Lageplan für die neue Kolonie an, und am 4. Februar 1748 wurde die Order zum Aufbau des Dorfes erlassen. Es war geplant, 30 Kolonisten anzusiedeln. Der Aufbau des Dorfes und seine Einrichtung sollten bis 1755 abgeschlossen sein (4).Die neue Kolonie, vorerst Grünberg genannt, wurde als einreihiges Straßendorf angelegt. Die Gehöfte stehen bei einem Straßendorf dicht aneinander entlang einer Durchgangsstraße. Die Straße ist –gleichgültig ob gerade oder leicht geschwungen verlaufend- die Achse des Dorfes. Ein oftmals das Dorf umziehender Weg mit Hecken hinter den Hausgärten betont den Schutzcharakter dieser geschlossenen Siedlungsanlage. Die zugehörige Flureinteilung war vielfach die Gewannflur mit Flurzwang (5).Zu beiden Seiten der sehr breiten, mit Bäumen bepflanzten Dorfstraße wurden die Höfe angelegt. In der Mitte des Dorfes weitet sich die Dorfstraße auf.  Hier wurde später die Kirche errichtet. Daneben stehen das Pfarrhaus, der Dorfkrug und die Schule.Um die Kirche herum erfolgte die Beerdigung der Toten (bis zum Jahre 1874).Anfänglich wohnten immer zwei Kolonisten in einem Wohnhaus. Jeder Kolonist verpflichtete sich freiwillig, einen Ausländer, d. h. einen Nichtpreußen, als Einlieger zu werben. Dieser erhielt sein Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite (Südseite).Alle Bewerber unterzeichneten 1748 eine Punktation mit ihren Rechten und Pflichten.Die Rodung begann im Laufe des Jahres 1749. Anfangs erhielten alle Kolonisten ein Stück gerodetes Land im Vorwerk Bugewitz, welches sie später zurückerstatteten.Der Magistrat überwies den Bewerbern, 30 Kolonisten und wenig später 30 Einliegern, dass auf den Stadteigentumsgrenzen neben dem Baneel stehende Holz in der Gegend des untergegangenen Dorfes Grönberg, um sich dort anzubauen und den Waldboden urbar zu machen. Von den Kolonisten  stammen 29 aus Mecklenburg-Strelitz  aus der Gegend um Woldegk, Neubrandenburg und Friedland sowie 1 aus (Johann Wessel) (6). Insgesamt waren es 362 Personen jeder der 30 Kolonisten wurde mit 30 Magdeburgischen Morgen Acker und 60 Magdeburgischen Morgen Wiese bedacht (7).

 

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